München – Die innerparteilichen Machtkämpfe in der bayerischen AfD laufen auf einen neuen Höhepunkt zu. Noch vor der Sommerpause soll es einen Parteitag geben, wahrscheinlich mit einer vorgezogenen Neuwahl des gesamten Landesvorstands, sagte der Landesvorsitzende Martin Sichert am Dienstag. Gleichzeitig erklärte die bisherige Vize-Vorsitzende Katrin Ebner-Steiner, die auch die Fraktion im Landtag anführt, sie werde sich aus dem Vorstand zurückziehen. Für die anstehende Kommunalwahl wünsche sie sich „eine breite Verankerung des Vorstands in der Parteibasis“, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme. „Ich spreche mich für eine Quote von 75 Prozent an Nicht-Mandatsträgern aus. Die Trennung von Amt und Mandat sollte die Regel sein und nicht die Ausnahme.“
In der bayerischen AfD rumort es seit vielen Wochen. Für Schlagzeilen sorgten vor allem die Fraktionsaustritte zweier Landtagsabgeordneter (darunter Fraktionschef Markus Plenk), der versuchte und dann abgeblasene Rauswurf des Abgeordneten Franz Bergmüller sowie der Ärger um zwei schließlich entlassene Fraktionsmitarbeiter. Im Zentrum der Kritik steht Ebner-Steiner, eine Vertraute des Thüringer AfD-Rechtsaußens Björn Höcke. Ihr werden von Teilen der Basis „Machtspiele“ vorgeworfen. mm