Riad/Sanaa – Nach dem Drohnenangriff auf eine saudische Ölpipeline wachsen die Spannungen zwischen dem Königreich und seinem Erzfeind Iran. Das sunnitische Saudi-Arabien machte seinen schiitischen Rivalen gestern für den Angriff verantwortlich. Flugzeuge der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition bombardierten zudem die von den Huthis kontrollierte jemenitische Hauptstadt Sanaa. Den Rebellen zufolge kamen bei den Luftangriffen mindestens sechs Menschen ums Leben.
Die Spannungen in der Region hatten bereits in den vergangenen Tagen zugenommen. Das US-Verteidigungsministerium entsandte unter anderem einen Flugzeugträger und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten.
Nachdem Washington seine Streitkräfte in der Region massiv verstärkt hat, warf der Iran der US-Regierung gestern eine „inakzeptable Eskalation“ der Spannungen vor. Außenminister Mohammed Dschawad Sarif schloss zudem die Möglichkeit eines Dialogs mit Washington aus. US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, er strebe Verhandlungen mit dem Iran an.
Irans geistliches Oberhaupt Ayatollah Ali Chamenei zeigte sich hingegen überzeugt, dass die USA ohnehin nur die Entschlossenheit des Irans testen wollen. „Weder wir noch sie suchen den Krieg, weil sie wissen, dass er nicht in ihrem Interesse wäre“, sagte der 79-Jährige.