Die Reaktion der Bischöfe auf die streikenden Frauen überrascht nicht. Erwartbar wird aus den Bistümern Essen (Bischof Franz-Josef Overbeck), Hildesheim (Bischof Heiner Wilmer) und Osnabrück (Bischof Franz-Josef Bode) Verständnis für das Drängen der Katholikinnen auf Reformen gezeigt. Andere Bischöfe ducken sich weg und verweisen auf den synodalen Weg, auf dem man mit den Laien alle Reformthemen besprechen will. Oder sie erteilen den Frauen eine klare Absage wie der Regensburger Bischof Voderholzer. Seit Jahrzehnten werden die Frauen hingehalten mit der Behauptung, dass Jesus nur Männer im priesterlichen Dienst haben wollte.
Kardinal Reinhard Marx als Vorsitzender der Bischofskonferenz weiß, dass man die Frauen als wichtige Glaubensbotinnen nicht länger kleinhalten kann. In der Verwaltung seines Erzbistums gibt es eine große Zahl von Frauen mit Führungsaufgaben. In der Frage der Weihe von Diakoninnen hat er sich aber nicht festgelegt. Entscheiden kann er das ohnehin nicht. Die Kirche steckt in einer Zerreißprobe aus zwei Richtungen: Innerhalb der (noch männlichen) Priesterschaft und zwischen Hierarchie und Kirchenvolk. Keiner kann voraussagen, wie das endet. Dass sich eine exponierte Katholikin wie Landtagspräsidentin Ilse Aigner für Reformen starkmacht, ist aber ein wichtiges Signal.
Claudia.Moellers@ovb.net