Bund denkt neu über Kopftuchverbot nach

von Redaktion

Berlin – Zieht Deutschland nach dem Kopftuchverbot an Schulen in Österreich nach? Ausgeschlossen ist das nicht: Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Annette Widmann-Mauz (CDU), fordert zumindest die Prüfung eines Verbots. Mehrere Unionspolitiker arbeiten bereits daran. Der Lehrerverband ist ebenfalls für ein Verbot. Es gibt aber auch viele, die sich kritisch äußern und rechtliche Bedenken anmelden.

Der „Bild“ sagte Widmann-Mauz: „Dass kleine Mädchen Kopftuch tragen, ist absurd. Alle Maßnahmen, die Mädchen davor schützen – vom Elterngespräch bis zum Verbot –, sollten geprüft und angegangen werden.“ Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, würde ein Verbot befürworten. Seiner Ansicht nach sind Kopftücher in der Schule „integrationsfeindlich, weil sie zur äußerlichen Abgrenzung beitragen“. In Deutschland tritt laut Gesetz mit dem 14. Geburtstag die sogenannte Religionsmündigkeit ein. Vorher können Mädchen nicht selbstbestimmt entscheiden, ob sie das Kopftuch tragen wollen.

Die NRW-Landesregierung hat nach eigenen Angaben ein Gutachten dazu in Auftrag gegeben. Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) sagte: „Wir müssen alle Mädchen darin stärken, zu selbstbewussten und unabhängigen Frauen heranzuwachsen. Ich habe Zweifel, ob eine Verbotsdebatte da hilft.“  dpa

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