Mailänder Dom

von Redaktion

Brüssel/Mailand – Die geplante Rechtsallianz im Europaparlament will nach den Worten von AfD-Chef Jörg Meuthen Ansprüche auf EU-Spitzenjobs erheben. „Natürlich werden wir eine angemessene personelle Repräsentanz fordern, auch in der Exekutive“, sagte Meuthen. „Wir wären ja verrückt, wenn wir das nicht täten.“ Ob die EU-Kritiker nach der Europawahl nächste Woche tatsächlich mehr Einfluss an wichtigen Schaltstellen gewinnen, ist allerdings fraglich. Denn sie bleiben absehbar in der Minderheit, und die EU-freundliche Mehrheit will nicht mit ihnen zusammenarbeiten.

Meuthen äußerte sich vor einer Großkundgebung mit dem italienischen Lega-Chef Matteo Salvini und der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen am Samstag in Mailand. An dem Treffen vor dem Dom sollen elf Delegationen rechter Parteien teilnehmen. Von diesem Auftritt erwarte er sich noch einmal richtig Schub für die letzten Tage vor der Europawahl nächste Woche, sagte Meuthen. „Das ist eine Motivation für alle, die uns gewogen sind, nochmal richtig Gas zu geben im Wahlkampf.“

Meuthen räumte ein, dass es in dem geplanten Bündnis Differenzen gebe, etwa über die Haushalts- und Finanzpolitik. Auch drücke sich Le Pen „manchmal etwas kräftig aus“, sagte er. „Wir sind nicht in allem einer Meinung, und ich weiß, dass sie manchmal verbal scharf schießt. Ich glaube nur, dass die Vorteile einer Kooperation da die Nachteile überwiegen.“

Dem Bündnis haben sich inzwischen unter anderem der belgische Vlaams Belang, die Partei Wahre Finnen, die Dänische Volkspartei (DF), die tschechische Freiheit und direkte Demokratie (SPD), die bulgarische Volya-Partei, die slowakische SME Rodina sowie die estnische Konservative Volkspartei (EKRE) angeschlossen. Die Versuche, auch die ungarische Fidesz ins Boot zu holen, sind bisher gescheitert.  dpa/afp

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