Suchtkranke Arbeitnehmer

Mehr Druck = mehr Alkohol

von Redaktion

BARBARA NAZAREWSKA

Die Fakten sprechen für sich: Süchtige Arbeitnehmer sind doppelt so oft krankgeschrieben wie nicht süchtige. So steht es im jüngsten DAK-Gesundheitsreport für Bayern. Besonders alarmierend: Drei von vier dieser Fehltage gehen auf Alkoholkonsum zurück. Das ist ein erschreckendes Ergebnis – denn es zeigt einmal mehr, wie sorglos unser Umgang mit Bier und Wein nach wie vor ist.

Zugegeben: Die Frage, ob ein Kollege nur gern mal feiert oder schon ein Alkoholproblem hat, ist nicht einfach zu beantworten. Deshalb spricht man einfach nicht darüber. Aber das ist falsch! Es schadet nicht nur dem Betroffenen, der womöglich dringend Hilfe braucht. Sondern auch anderen Mitarbeitern, weil sie den Arbeitsausfall meist kompensieren müssen. Von den Produktivitätsverlusten des Unternehmens mal ganz zu schweigen.

Um dieses Problem besser in den Griff zu bekommen, muss man an die Ursachen gehen. Experten sind sich einig: Steigender Druck im Arbeitsleben bedeutet oft steigenden Alkoholkonsum – wer immer häufiger an seine Leistungsgrenzen komme, greife eher zur Flasche. Suchtpräventionsprogramme sind daher richtig und wichtig. Was aber mindestens genauso viel zählt, ist das persönliche Gespräch mit Mitarbeitern – und die Frage an sie: Wird es zu viel?

Barbara.Nazarewska@ovb.net

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