Bremen – Der Bremer SPD-Bürgermeister Carsten Sieling hat nach der schweren Wahlniederlage den Willen seiner Partei zu inhaltlichen Veränderungen betont. „Die SPD steht für einen Aufbruch“, sagte er vor einem Sondierungsgespräch mit der Linken. „Wir haben erweiterte finanzielle Möglichkeiten ab 2020. Die werden wir einsetzen im Bereich Bildungspolitik, Arbeitsmarkt, Verkehrspolitik.“
Die SPD ist bei der Landtagswahl erstmals seit mehr als 70 Jahren in Bremen auf Platz zwei zurückgefallen. Sie will aber weiter regieren mit Grünen und Linkspartei. Es wäre die erste rot-grün-rote Regierung in einem westdeutschen Bundesland. Weil das arme Bremen gespart hat, soll es ab 2020 vom Bund jährlich knapp 500 Millionen Euro mehr bekommen.
Auch die CDU als neue stärkste Kraft setzte ihre Suche nach einer schwarz-grün-gelben Regierungsmehrheit fort und sprach mit der FDP. Spitzenkandidat Carsten Meyer-Heder sagte, mit den Liberalen sei man sich bis auf ein oder zwei Punkte einig. Die Union will ein Jamaika-Bündnis mit Grünen und FDP zusammenbringen. An der FDP werde das nicht scheitern, sagte deren Fraktionschefin Lencke Steiner.
Schwieriger ist das Verhältnis zwischen Grünen und FDP, doch Steiner zeigte sich vor einem Treffen mit Fraktionschefin Maike Schaefer offen. Das Wahlergebnis der Grünen sei ein Signal für mehr Klimaschutz. Schaefer betonte, dass die Grünen mit ihrem Ziel einer autofreien Innenstadt weit von der FDP entfernt seien.