Namhafte Wissenschaftler plädieren dafür, die Eizellspende in Deutschland zu erlauben. Gut so! Denn letztlich dient diese Forderung dem Kindeswohl.
Um das zu verstehen, muss man zwei Dinge wissen. Erstens: Die Eizellspende ist in vielen europäischen Ländern erlaubt – und es gibt einen „Eizell-Tourismus“. Das ist die Realität, ob man sie mag oder nicht. Zweitens: Die allermeisten Spenderinnen bleiben anonym. Die Folgen dieser Anonymität können verheerend sein – insbesondere für die Kinder, die aus solchen Spenden entstehen. Denn: Sie haben keine Chance, jemals zu erfahren, von wem sie abstammen. Das Recht auf Herkunft, das hierzulande gilt, hilft in diesen Fällen nicht weiter.
Was also wäre die logische Konsequenz aus einem solchen Dilemma? Natürlich die Legalisierung der Eizellspende – allerdings unter strengsten Auflagen und keinesfalls zu kommerziellen Zwecken. Dafür müsste auch dringend das veraltete Embryonenschutzgesetz von 1990 überarbeitet werden.
Freilich kann man sich jetzt darüber echauffieren, dass Menschen nicht immer akzeptieren können, kinderlos zu bleiben. Und ja, man kann auch den „Eizell-Tourismus“, der übrigens schon seit Jahren boomt, verurteilen. Nur: Das nützt herzlich wenig. Wenn sich nichts ändert, leiden am Ende die Kinder. Und wer kann das wollen?
Barbara.Nazarewska@ovb.net