Berlin – Die SPD muss nach Ansicht von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) an ihrem Anspruch festhalten, den nächsten Kanzler zu stellen. Für die SPD sei es eine Chance, dass bei der kommenden Bundestagswahl zum ersten Mal seit 1949 kein amtierender Kanzler oder eine Kanzlerin antrete, sagte Scholz dem „Stern“. „Wenn wir es gut machen, haben wir also eine Chance.“
Die Wahlaussichten seiner Partei bewertete Scholz positiv: „Die Chance, stärkste Partei zu werden, ist bei der nächsten Bundestagswahl deutlich größer als in vielen Jahren zuvor“, sagte der Vizekanzler, der auch Vize der Bundes-SPD ist. „Wir dürfen uns nicht kleiner machen, als wir sind.“
Scholz forderte die Union auf, seiner Partei inhaltlich entgegenzukommen, um den Fortbestand der großen Koalition zu sichern. „Wir müssen zu Potte kommen beim Abbau des Soli für die meisten Steuerzahler, beim Klimaschutz und bei der Grundrente.“ Die Bilanz sei „für die Union eine Mahnung, uns nicht am langen Arm verhungern zu lassen“.
Scholz sagte, dass der Rückzug von Andrea Nahles ihm „persönlich sehr nahe“ gehe. Manche Kritik an ihr habe ihn „erschüttert“.