Laschet bittet um Ruhe in der Union

von Redaktion

Debatte um Kanzlerkandidatur – Umfrage: Grüne 2,5 Punkte vorn

Berlin – CDU-Vize Armin Laschet hat ein Ende der Debatte um die Kanzlerkandidatur der Union gefordert. Es sei „völlig klar“, dass Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer diesen Prozess „führen und einen Vorschlag machen“ werde, sagte er der Funke-Mediengruppe. Auch der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz sieht „überhaupt keine Entscheidungsnotwendigkeit“. Eine eigene Kanzlerkandidatur schloss er nicht explizit aus. FDP-Vize Wolfgang Kubicki hält Kramp-Karrenbauer nicht für die beste Kandidatin und warb für Jens Spahn.

Laschet warb dafür, „die Personaldebatte jetzt zu beenden“. CDU und CSU würden sich vor der Bundestagswahl auf einen Kanzlerkandidaten einigen. Sie habe „vorgeschlagen, dass die CDU sich dieser Frage auf einem Parteitag Ende 2020 widmen sollte. Wir sollten also die Fragen klären, wenn sie anstehen und nicht vorher“, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident.

Laschet wandte sich gegen die Forderung der Werte-Union nach einer Urwahl und verwies auf die Zusammenarbeit mit der CSU. „Es ist eine gemeinsame Entscheidung von CDU und CSU. Bei einer Urabstimmung würde die CDU naturgemäß dominieren“, sagte er.

Zuvor hatte Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) gesagt, Kramp-Karrenbauer werde die nächste Kanzlerkandidatin sein. Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) forderte seine Partei dazu auf, sie solle „den Panikmodus ausschalten“. Jetzt sei keine Zeit für Personaldiskussionen. Es gehe darum, die Partei zu modernisieren und neu aufzustellen. „Natürlich ist die Parteivorsitzende eine natürliche Kanzlerkandidatin“, betonte Hans zugleich.

Im aktuellen Insa-Meinungstrend für die „Bild“-Zeitung wurden die Grünen mit 26,5 Prozent stärkste Kraft. Die Union verlor ihre Spitzenposition und lag mit 24 Prozent auf Platz zwei. Die SPD kam auf 13 Prozent, die AfD auf 13,5 Prozent. Die FDP erreichte neun Prozent, die Linke lag bei 7,5 Prozent. Befragt wurden über das Pfingstwochenende 2074 Bundesbürger.  afp

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