Der Favorit im Rennen um die Führung der britischen Konservativen und das Amt des Premierministers, Boris Johnson, will das Abkommen über den EU-Austritt nachverhandeln. Das sagte der ehemalige Außenminister Großbritanniens am Mittwoch in London bei einer Rede zum Auftakt seiner Kampagne um die Nachfolge von Theresa May. Ein „besserer Deal“ sei möglich, sagte er. Er wolle keinen Austritt ohne Abkommen, aber das Land müsse sich darauf vorbereiten, um den Druck auf die Verhandlungspartner in Brüssel zu erhöhen. Brüssel hat bereits mehrfach klargemacht, dass es keine Nachverhandlungen an dem Austrittsvertrag geben kann.
Bei einer nicht genehmigten Solidaritätskundgebung für den russischen Enthüllungsjournalisten Iwan Golunow in Moskau sind Hunderte Menschen festgenommen worden. Darunter war auch Kremlkritiker Alexej Nawalny, wie seine Sprecherin bestätigte. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich rund 1200 Menschen an der Kundgebung. Unter den Festgenommenen sind auch Journalisten. Die Behörden sprachen am Nachmittag von mehr als 200 Festnahmen. Auf Bildern war zu sehen, wie Russlands führender Oppositioneller Nawalny von Polizisten in einen Polizeibus gezogen wurde. Er war in den vergangenen Jahren mehrfach inhaftiert worden.
Ein Landesschiedsgericht der AfD hat den früheren niedersächsischen Landeschef der Nachwuchsorganisation Junge Alternative, Lars Steinke, aus der Partei ausgeschlossen. Steinke hatte im vergangenen August den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg in einem nicht öffentlich einsehbaren Facebook-Eintrag als Verräter bezeichnet. Er war daraufhin bereits als Chef der Jungen Alternative abgesetzt worden.
Sarah Netanjahu, Ehefrau des israelischen Ministerpräsidenten, muss im Skandal um die ausufernde Bestellung von Luxus-Essen knapp 14 000 Euro an den Staat zahlen. Darauf einigte sie sich mit der Staatsanwaltschaft, wie das Gericht in Jerusalem bestätigte. Laut einer angepassten Anklage hatte sie vorsätzlich die Unwissenheit des Büros ihres Mannes ausgenutzt. Netanjahu stand ursprünglich wegen Betrugs und Untreue vor Gericht.