CDU-Kandidat gewinnt in Görlitz

von Redaktion

AfD verpasst deutschlandweit ersten Oberbürgermeister-Posten

Görlitz – Die AfD hat das von ihr erhoffte erste Spitzenamt in einer deutschen Stadt verpasst: Die sächsische Stadt Görlitz bekommt einen CDU-Oberbürgermeister. CDU-Kandidat Octavian Ursu setzte sich gestern in einer Stichwahl mit 55,2 zu 44,8 Prozent gegen den AfD-Bewerber Sebastian Wippel durch. Wie Wahlleiterin Cornelia Herbst mitteilte, bekam Ursu 14 043 Stimmen, für Wippel votierten 11 390 Wähler.

Die Bundes-CDU reagierte erleichtert. Ursu sei von einem breiten Bündnis getragen worden, sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak. „Es ist auch ein großer Erfolg und Rückenwind für die sächsische Union unter Ministerpräsident Michael Kretschmer.“ In Sachsen ringt Kretschmer um sein Amt – am 1. September wird ein neuer Landtag gewählt.

Die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl in Görlitz lag gestern bei 56 Prozent und damit 2,6 Prozentpunkte unter der Beteiligung vom ersten Wahlgang am 26. Mai. Damals hatte der Musiker und Landtagsabgeordnete Ursu mit 30,3 Prozent noch auf Platz zwei hinter Wippel (36,4 Prozent) gelegen. Franziska Schubert von den Grünen (27,9) und Jana Lübeck von den Linken (5,5) hatten danach verzichtet, um damit ein AfD-Stadtoberhaupt zu verhindern.

Ursu kommentierte seinen Sieg mit den Worten: „Die Mehrheit hat sich für eine offene Gesellschaft und gegen Abschottung entschieden.“ Wippel sprach trotz seiner Niederlage von einem „grandiosen Ergebnis“. AfD-Landeschef Jörg Urban sagte, Görlitz sei die „Blaupause“ für die Landtagswahl am 1. September. „Wir wollen auf über 30 Prozent kommen und mit dem Rückenwind aus der Lausitz bin ich auch optimistisch.“  dpa

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