Johnson behauptet Führung

von Redaktion

Erneuter Erfolg im Rennen um May-Nachfolge – Raab raus

London – Im Rennen um das Amt des konservativen Parteichefs und künftigen Premierministers hat der britische Ex-Außenminister Boris Johnson gestern einen weiteren Erfolg errungen. Johnson erhielt 126 der 313 Stimmen aus der Tory-Fraktion und zieht damit als haushoher Favorit in die nächste Wahlrunde. Ebenfalls eine Runde weiter sind Außenminister Jeremy Hunt, Umweltminister Michael Gove, Innenminister Sajid Javid sowie Überraschungskandidat Rory Stewart. Ex-Brexit-Minister Dominic Raab verfehlte dagegen die Hürde von 33 Stimmen.

Bisher hatte sich der für seine verbalen Fehltritte berüchtigte Johnson auffällig zurückgehalten. Er gilt jedoch als kaum noch zu schlagen. Gefährlich werden könnte Johnson Spekulationen zufolge allenfalls noch Rory Stewart, der sich als Stimme der Vernunft und Kandidat der Mitte positioniert hat.

Johnson war einer der Wortführer für den Brexit vor der Volksabstimmung im Jahr 2016. Die Briten hatten sich damals mit knapper Mehrheit für den EU-Austritt ausgesprochen.

Bis Donnerstag soll nun die Zahl der Bewerber in weiteren Wahlrunden, bei denen jeweils der Letztplatzierte rausfliegt, von der Fraktion auf zwei reduziert werden. Wer von den beiden Parteichef und damit Premierminister wird, sollen dann die rund 160 000 konservativen Parteimitglieder entscheiden. Umfragen zufolge ist Johnson an der Basis unangefochtener Spitzenreiter. Viele trauen ihm zu, enttäuschte Brexit-Wähler, die sich von den Tories abgewendet haben, zurückzugewinnen. Bis zur Woche vom 22. Juli soll feststehen, wer neuer Regierungschef in Großbritannien wird.

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