MH17: Vier Haftbefehle

von Redaktion

Rebellen des Massenmords beschuldigt

Utrecht/Moskau – Knapp fünf Jahre nach dem Abschuss des Passagierfluges MH17 über der Ukraine sind nun erstmals gegen vier mutmaßliche Täter Haftbefehle ausgestellt worden. Es handelt sich um vier hochrangige pro-russischen Rebellen – drei Russen und ein Ukrainer. Ihnen soll ab März 2020 wegen 298-fachen Mordes der Prozess gemacht werden. Moskau weist strikt jede Verantwortung zurück und macht die Ukraine verantwortlich.

Das internationale Ermittlerteam habe ausreichend Beweise gesammelt, sagte der leitende niederländische Staatsanwalt Fred Westerbeke in Nieuwegein bei Utrecht. Auf der Grundlage stellte die Staatsanwaltschaft die Haftbefehle aus und werde Anklage erhoben. „Das ist ein wichtiger Schritt“, sagte er.

Auch die Waffe stammt den Ermittlern zufolge aus Russland: Die Boeing-777 der Malaysia Airlines mit der Flugnummer MH17 war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ostukraine von einer Luftabwehrrakete des Typs Buk abgeschossen worden. 298 Menschen starben. Das Waffensystem, so hatten die Ermittler schon letztes Jahr dargelegt, stammte von der 53. Brigade der russischen Armee bei Kursk. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, sagte Westerbeke. Weitere Haftbefehle seien nicht ausgeschlossen.

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