Kassel – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat nach dem Mord an Kassels Regierungspräsident Walter Lübcke zum gemeinsamen Eintreten gegen Gewalt und Hass aufgerufen. „Wenn heute die Repräsentanten unserer Demokratie, allen voran die Ehrenamtlichen, wenn Bürgermeister und Kommunalpolitiker beschimpft, bedroht und tätlich angegriffen werden – dann ist das ein Alarmzeichen für unsere Demokratie“, sagte das Staatsoberhaupt am Sonntag in Kassel. Man müsse zusammenstehen und denen den Rücken stärken, die sich für das Land engagierten. Steinmeier besuchte auch die Witwe Lübckes im Haus der Familie, um ihr zu kondolieren und mit ihr zu sprechen.
„Es muss uns beschämen und darf uns auch nicht ruhen lassen, dass wir Walter Lübcke nicht schützen konnten“, sagte der Bundespräsident bei einem Empfang des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Kassel. „Eine Gefahr ist aber nicht nur der rechtsextreme Gewalttäter, der den Finger am Abzug hat. Sondern eine Gefahr ist ein Klima oder sind Netzwerke, in denen sich Menschen zu solchen Taten legitimiert oder gar ermutigt fühlen.“