Vatikanstadt – 30-mal haben die Berater von Papst Franziskus getagt. Jetzt haben die Kardinäle des „K9“ genannten Gremiums, beauftragt mit der Reform der römischen Kurie, den Durchbruch geschafft. Der Entwurf der neuen Kirchenverfassung werde nun den nationalen Bischofskonferenzen zugeleitet, erklärte der Sekretär des Rates, Monsignore Marcello Semeraro. Nach dem Feedback aus allen Kontinenten dürften die Kardinäle, darunter Münchens Erzbischof Reinhard Marx, Mitte September dem Papst die finale Version präsentieren.
Eine Tendenz scheint klar: Die Kurie soll sich als „Dienstleistungszentrum für die Weltkirche“ verstehen. Semeraro: „Damit wollen wir dem Transformationsprozess, den die Kirche in diesem rasanten Wandel durchlebt, Rechnung tragen.“ Auch wenn der Entwurf geheim ist, wurden zwei Punkte bekannt: Der Kardinalsrat – von neun auf sechs Purpurträger geschrumpft – soll als festes Organ in der neuen Apostolischen Konstitution verankert werden und dem „Nachfolger Petri bei der Lenkung der Kirche zur Seite stehen“. Zum Status eines aus Altersgründen zurückgetreten Papstes wird sich nichts wiederfinden. Ein „Pontifex Emeritus“ wie Benedikt XVI. soll die absolute Ausnahme bleiben. mf