DAK-Psychoreport

Seelenleiden können auch teuer werden

von Redaktion

BARBARA NAZAREWSKA

Diese Zahlen lassen sich nicht schön reden: Wegen psychischer Leiden werden heute mehr als dreimal so viele Arbeitnehmer krankgeschrieben als noch vor 20 Jahren. Doch woran liegt das? Dass die menschliche Seele im Job mehr leidet als früher – oder dass Depressionen und Co. inzwischen nicht mehr so arg tabuisiert werden? Wissenschaftliche Belege gibt es für beide Seiten, entscheidend wäre aber vielmehr, wie wir psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz vermeiden können. Denn eins steht doch außer Frage: Gesunde und motivierte Mitarbeiter sind ein Gewinn. Für jedes Unternehmen.

Klingt logisch, doch die Realität sieht leider anders aus: In Deutschland gelten rund vier Millionen Menschen als depressiv und für die meisten ist der Umgang mit dieser Krankheit eine Herausforderung – vor allem im Beruf. Sie befürchten, sich angreifbar zu machen, wenn sie mit dem Chef Tacheles reden. Dass die wenigsten Unternehmen Präventionsmaßnahmen, etwa zum Stressabbau, anbieten, macht ein „Outing“ nicht leichter. Zur Erinnerung: Chronischer Stress im Job kann krank machen.

Psychische Erkrankungen gehören heute zu den Top-Drei-Ausfallgründen. Und jeder Ausfall kostet Geld – viel Geld. Kleine Investitionen ins firmeneigene Gesundheitsmanagement hätten hier also eine große Wirkung.

Barbara.Nazarewska@ovb.net

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