USA senden Kriegsschiff in die Straße von Taiwan

von Redaktion

China reagiert verhalten – Nordkorea provoziert mit neuen Raketentests

Washington – Nach Drohungen Chinas gegen Taiwan haben die USA ein Kriegsschiff in die Straße von Taiwan entsendet. Nach Angaben der siebten US-Flotte handelte es sich bei der Durchfahrt der „USS Antietam“ um einen Routineeinsatz in der Meerenge zwischen China und Taiwan. Die USA zeigten damit ihr „Engagement für einen freien und offenen Indischen und Pazifischen Ozean“, teilte die US-Flotte mit. Chinas Reaktion fiel verhalten aus.

Peking sieht Taiwan, das sich 1949 von China abgespalten hatte, als abtrünnige Provinz, die eines Tages wieder mit dem Festland vereinigt werden soll – notfalls mit militärischer Gewalt. Am Mittwoch hatte China in seinem Weißbuch zur nationalen Verteidigungspolitik erneut gedroht, Unabhängigkeitsbestrebungen Taiwans gegebenenfalls mit militärischen Mitteln zu begegnen.

„Die US-Marine wird weiterhin fliegen, fahren und operieren, wo immer es das Völkerrecht erlaubt“, teilte die siebte US-Flotte mit. Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums erklärte, Peking habe gegenüber den USA „seine Besorgnis zum Ausdruck gebracht“.

China fordere die Vereinigten Staaten nachdrücklich auf, das „Ein-China-Prinzip“ zu respektieren und die Taiwan-Frage „mit Vorsicht und Sorgfalt zu behandeln“, um die Beziehung der beiden Länder und „den Frieden und die Stabilität in der Straße von Taiwan nicht zu untergraben“.

Der Maßnahme des US-Militärs ging eine beispiellose gemeinsame Militärübung von China und Russland in dieser Woche voraus. Das Manöver hatte empörte Reaktionen von Südkorea und Japan, wichtigen Verbündeten der USA, hervorgerufen.

Auch in einem anderen asiatischen Spannungsfeld sehen sich die USA herausgefordert. Inmitten wachsender Ungewissheit über neue Verhandlungen zu seinem Atomwaffenprogramm hat Nordkorea gestern abermals Raketentests vorgenommen. Das Militär habe im Morgengrauen im Abstand von 23 Minuten zwei Kurzstreckenraketen in Richtung offenes Meer abgefeuert, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Erste Analysen legten nahe, dass das Nachbarland gegen internationale Sanktionen verstoßen haben könnte. Der Ständige Ausschuss des nationalen Sicherheitsrats in Seoul erklärte, man betrachte die von Nordkorea abgefeuerten Projektile als „einen neuartigen Typ ballistischer Raketen von kurzer Reichweite“.

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