London – Die neue britische Regierung unter Premierminister Boris Johnson setzt nicht mehr auf eine rein europäische Militärmission zum Schutz von Handelsschiffen in der Straße von Hormus. Ein „europäisch geführter Ansatz unterstützt von den USA“ sei der beste Weg, erklärte das Außenministerium. Ende vergangener Woche machten die Briten zudem bei einer Truppenstellerkonferenz im Zentralkommando der US-Streitkräfte in Florida klar, dass sie in der Straße von Hormus gemeinsame Sache mit den Amerikanern machen.
Für die europäischen Partner Frankreich und Deutschland ist der Kurswechsel der Briten problematisch, da sie sich von Donald Trumps Politik des „maximalen Drucks“ gegenüber dem Iran abgrenzen wollen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien versuchen gemeinsam, das Atomabkommen mit Teheran trotz des Ausstiegs der USA zu retten. Nach der Festsetzung eines britischen Tankers durch iranische Revolutionsgarden vor gut einer Woche hatte der damalige Außenminister Jeremy Hunt eine europäische Militärmission vorgeschlagen. Inzwischen aber wurde er von Dominic Raab abgelöst, der einen anderen Kurs fährt.