Bahnsteigtüren in München

Gute Sache, aber warum erst jetzt?

von Redaktion

SASCHA KAROWSKI

München soll Bahnsteigtüren in der U-Bahn bekommen: Am Olympiazentrum wird das System 2023 getestet – also in dreieinhalb Jahren und nur an einem Gleis. Das Ganze dauert dann abermals ein bis zwei Jahre. Es ist gut und richtig, dass dieses neue Sicherheitssystem nun endlich kommt. Aber: Warum muss das in Deutschland immer alles so lange dauern?

In Paris gibt es seit 2006 Bahnsteigtüren, in London und Asien ebenfalls. Und in Kopenhagen sind alle Tunnelstationen zur Sicherheit mit Bahnsteigtüren ausgestattet. In Deutschland braucht es eine Machbarkeitsstudie, dann eine Testphase und diverse formelle Akte mit der Aufsichtsbehörde. Beantragt wurden Bahnsteigtüren in München bereits 2008 – vor mehr als zehn Jahren.

Die Fälle „Personen im Gleis“ steigen kontinuierlich in der immer dichter bevölkerten Stadt. 2016: 190 Fälle, 2017: 203, 2018: 215. Die Warnsignale waren längst da, gehandelt wird aber bürokratisch mit einer Machbarkeitsstudie, einem Pilotversuch. Die MVG hätte bereits etwas tun können, mit den neuen C2-Zügen etwa eine Linie bestücken und dort Bahnsteigtüren einbauen. Aber auch die C2-Züge hatten ja Zulassungsprobleme…

Sascha.Karowski@ovb.net

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