Höcke droht ZDF mit Konsequenzen

von Redaktion

Streit um abgebrochenes Interview – „Stark emotionalisiert“

Berlin – Das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen der AfD und den (öffentlich-rechtlichen) Medien ist um eine weitere Episode „reicher“: Der thüringische Landesvorsitzende Björn Höcke hat ein Interview mit dem ZDF für die Sendung „Berlin direkt“ abgebrochen. Während der Politiker mit „Konsequenzen“ droht, stellt der Sender das Treffen auf seiner Internetseite online.

In dem Gespräch sollte es um die bundespolitische Bedeutung, die Sprache und das Politikverständnis von Björn Höcke gehen. So kündigt es das ZDF an. Zu Beginn der Aufzeichnung am vergangenen Mittwoch präsentiert der Interviewer Daniel Gebhard eine Umfrage unter AfD-Politikern. Konfrontiert mit Sätzen aus einem Buch von Höcke sollen die Menschen sagen, ob jene Formulierungen von Höcke stammen oder aus Adolf Hitlers „Mein Kampf“. Das Ergebnis: Kein Befragter kann mit Sicherheit antworten. Hintergrund: Selbst ein internes Gutachten des AfD-Bundesvorstandes hatte Höckes Sprache eine „Wesensverwandtschaft mit Reden des Nationalsozialismus“ attestiert.

Der Politiker reagiert zunächst leicht belustigt, später genervt. Das Interview nimmt seinen Lauf, Höcke antwortet stoisch – doch auf einmal geht Höckes Sprecher Günther Lachmann dazwischen. Er schlägt vor, das Interview neu zu beginnen. Höcke sei „stark emotionalisiert“ durch die Fragen, das sollte man „so nicht im Fernsehen bringen“. Höcke habe nicht gewusst, dass es um seine Sprache gehen soll. Gebhard lehnt ab, daraufhin bricht Lachmann ab.

Das werde Konsequenzen haben, so Höcke in Richtung des ZDF-Journalisten. „Vielleicht werde ich auch mal eine interessante persönliche, politische Person in diesem Land. Könnte doch sein“, sagt er und geht. Auf zdf.de steht die ganze Sequenz.  mm

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