Neue Bündnisse für bessere Pflege

von Redaktion

Staatsregierung stellt Aktionsprogramm vor – Kritik von Verbänden

München – Vor einem Jahr hatte die bayerische Staatsregierung ein Programm zur Gewinnung von Pflegekräften auf den Weg gebracht. Nun hat sie ihre Pläne konkretisiert. Pflegeministerin Melanie Huml (CSU) kündigte nach einer Kabinettssitzung am Dienstag unter anderem ein „Bündnis für Fachkräfte-nachwuchs“ an. Gespräche mit Pflegeanbietern, Kostenträgern und der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) gebe es im Oktober.

Bereits aktiv sei das „Bündnis für generalistische Pflegeausbildung“. Ab 2020 gibt es für Kranken-, Alten- und Kinderpflege bundesweit eine einheitliche Ausbildung. Das Bündnis aus 40 Einrichtungen, Behörden und Verbänden soll in Bayern die Praxiseinsätze der Auszubildenden koordinieren. Für die Pflegeausbildung will die Staatsregierung auch mit einer Image-Kampagne werben. Um die Abbrecher-Quote zu senken, soll es am Landesamt für Pflege einen Mentor für Auszubildende geben.

Die Regierung hält an der Förderung von jährlich 1000 neuen Pflegeplätzen fest. Eingeplant sind Zuschüsse für Plätze in der Kurzzeitpflege sowie Baukostenzuschüsse. Zusätzliche Mittel gibt es für örtliche Pflegeberatungen und eine Wohnungsvermittlung für Pflegekräfte. Fortgeführt wird das Landespflegegeld von 1000 Euro jährlich, bisher 360 000 Mal beantragt.

Ende 2017 kamen auf 400 000 Pflegebedürftige in Bayern 159 000 Pflegekräfte (nur ein Drittel in Vollzeit). Ein Gutachten zum künftigen Bedarf soll 2020 vorliegen. Dem Landespflegerat reichen diese Maßnahmen nicht. Die Vorsitzende Edith Dürr fordert einen „Masterplan Pflege“. VdPB-Präsident Georg Sigl-Lehner fordert sichere Dienstpläne und geregelte Fortbildung. STEFAN REICH

Artikel 3 von 11