Pflegebetrug in Millionenhöhe

Harte Strafen können nur der Anfang sein

von Redaktion

VON KATRIN WOITSCH

Kriminelle Banden sollen im großen Stil Pflegebetrug begangen haben. Es geht um Summen in Millionenhöhe – und es ist nicht der erste Pflegebetrug dieser Größenordnung in Deutschland. Denn leider ist es für Betrüger noch immer viel zu einfach, das komplizierte und schwer durchschaubare Abrechnungssystem auszunutzen, um die Pflegekassen abzuzocken. Das ist besonders verwerflich, weil es um Geld geht, das für alte und kranke Menschen gedacht ist. Aber auch, weil damit eine ganze Branche in Verruf gerät, deren Bedeutung mit der steigenden Zahl der Pflegebedürftigen immer größer wird – und die aktuell schon mit genug Problemen kämpft, um menschenwürdige Pflege leisten zu können.

Umso wichtiger ist es, dass auf die Ermittlungen harte Strafen folgen. Aber auch das wäre nur ein Anfang. Der Kampf gegen Pflegebetrug braucht einen langen Atem – und konsequente Maßnahmen. Über strengere und unangekündigte Kontrollen muss genauso diskutiert werden wie über mehr gesetzliche Vorgaben für die Qualifikation der Pflegekräfte. Nur das macht es Betrügern wie den jetzt gefassten, vorwiegend aus Osteuropa stammenden Beschuldigten künftig schwerer, mit der Pflege Millionen zu ergaunern. Und es würde außerdem die Pflegedienste stärken, die gute und ehrliche Arbeit leisten.

Katrin.Woitsch@ovb.net

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