Besuch in schwierigen Zeiten

von Redaktion

US-Außenminister in Deutschland – Truppenbesuch in Bayern

Berlin – Afghanistan, Syrien und die Forderung nach einer gewichtigeren Rolle Deutschlands in der Nato: Der zweitägige Besuch von US-Außenminister Mike Pompeo in Deutschland könnte Teil der Kursbestimmung im Umgang mit internationalen Konflikten werden. Der Minister besucht heute erst US-Soldaten in Bayern und reist dann zu Terminen quer durch die Republik. „Das Verhältnis zu den USA ist ein wichtiger Eckpfeiler der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik“, sagt eine deutsche Regierungssprecherin – entsprechend sei das Themenspektrum.

Für Pompeo ist der Trip auch eine persönliche Erinnerungsreise. Er war in den späten 80ern selbst als junger Soldat in Bindlach bei Bayreuth nahe der deutsch-deutschen Grenze stationiert. Pompeo will heute die nahe gelegenen US-Truppenstandorte in Grafenwöhr und Vilseck besuchen, die er noch von damals kennt. Danach will er nach Mödlareuth reisen – ein kleiner Ort an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen, der damals geteilt war: ein Teil gehörte zur DDR, der andere zur Bundesrepublik. An diesem symbolträchtigen Ort will Pompeo seinen deutschen Amtskollegen Heiko Maas (SPD) treffen.

Um die Beziehungen beider Länder steht es seit Donald Trumps Amtsantritt nicht zum Besten. Der US-Präsident wirft dem Nato-Partner mangelnde Militärausgaben vor, kritisiert das deutsch-russische Pipeline-Projekt Nord Stream 2 und droht der EU mit Strafzöllen, die die deutsche Autoindustrie treffen könnten. Bei seinem Besuch trifft Pompeo nicht nur Maas, sondern auch Kanzlerin Merkel, Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer und Finanzminister Olaf Scholz. CHRISTIANE JACKE

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