München – Die Führung in Peking spricht von „Berufsbildungszentren“. Doch wie Geheimdokumente der Kommunistischen Partei zeigen, betreibt China in Wahrheit Internierungslager, in denen es rund eine Million Angehörige der uigurischen Minderheit zwangsweise festhält. Die geleakten Dokumente belegten die Errichtung „eines der größten Gulag-Systeme der Geschichte“ und damit „eine der größten Menschenrechtsverletzungen der Gegenwart“, schreibt die „SZ“. Auch NDR und WDR konnten die Unterlagen auswerten. Die Recherchen wurden unter dem Titel „China Cables“ in Medien weltweit veröffentlicht. Die Dokumente aus den Jahren 2017 und 2018 beweisen laut dem Sozialwissenschaftler Adrian Zenz einen „kulturellen Genozid“ mit dem Ziel, die Kultur der muslimischen Volksgruppe auszulöschen. Die Insassen der Lager werden offenbar gezwungen, ihrer Religion abzuschwören und sich der kommunistischen Ideologie zu unterwerfen. Auch von Züchtigungen ist laut „SZ“ die Rede. Zudem sammele Peking gezielt Daten über Uiguren, um sie zu drangsalieren. mmä