Der Länder-Streit um die Schulpolitik wird kurios. Hamburg droht offen mit Chaos bei der Ferienplanung, weil Bayern seinen späten Termin August/September nicht abgibt. „Dieser Schuss aus Bayern wird nach hinten losgehen: Jetzt wird jedes Land genau wie Bayern die Sommerferien im Alleingang festlegen“, sagte Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD) der „SZ“. Er drohte mit verstopften Verkehrswegen in dieser Zeit: „Viel Spaß auf den langen bayerischen Autobahnen.“
Hintergrund sind Äußerungen von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gegen mehr Zentralisierung der Schulpolitik: „Das bayerische Abitur bleibt bayerisch, genauso, wie die Ferienzeiten bleiben, wir wollen auch die nicht angleichen.“ Söder hatte den Ausstieg aus dem „Nationalen Bildungsrat“ angekündigt; Baden-Württemberg folgte. Das Land Berlin plant nun, den Bildungsrat ohne diese Länder zu gründen.
Die Ferientermine sind bis 2024 geregelt, über die Zeit danach wird seit Oktober unter den Ländern verhandelt. Die Staatsregierung reagiert kühl auf Hamburgs Stau-Drohung. „Ob das ein eines Schulsenators würdiges Argument ist?“, fragte Kultusminister Michael Piazolo (FW). „Wir wollen und werden bei unserer Regelung bleiben“, sagte er unserer Zeitung. cd
Das Hamburger Oberlandesgericht hat eine syrische Familie wegen Überweisungen an eine zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ausgereiste Verwandte zu Bewährungsstrafen zwischen neun und 18 Monaten verurteilt. Die Richter sahen es nach Angaben eines Gerichtssprechers als erwiesen an, dass die Angeklagten im Alter zwischen 29 Jahren und 55 Jahren dadurch rund 27 000 Euro für die Miliz gesammelt hatten.
Die Bundeswehr hat sich für das Foto einer Wehrmachtsuniform auf ihrem offiziellen Instagram-Account entschuldigt. An der Uniform sind unter anderem zwei Eiserne Kreuze mit Hakenkreuzen angebracht. Dazu schrieb die Bundeswehr: „Auch Mode ist ein Aspekt. Bis heute halten sich militärische Stilelemente in der Haute Couture.“
Die Zahl der Studenten an deutschen Hochschulen wächst weiter. Im aktuellen Semester sind nach vorläufigen Zahlen 2 897 300 Männer und Frauen eingeschrieben, das sind 1 Prozent mehr als vor einem Jahr und rund 37 Prozent mehr als vor zehn Jahren.