Merkel zieht mit Adenauer gleich – aber Kohl bleibt Rekordkanzler

von Redaktion

Berlin – Kurz vor Weihnachten hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre persönliche Polit-Bilanz um einen weiteren Höhepunkt bereichert: Die bislang achte Kanzlerin hat den ersten Kanzler der Bundesrepublik Deutschland in puncto Verweildauer eingeholt: Mit genau 5143 Tagen ist die 65-Jährige seit dem gestrigen Sonntag genauso lange im Amt wie einst Konrad Adenauer (CDU).

Adenauer regierte vom 15. September 1949 bis zum 15. Oktober 1963. Merkel ist seit dem 22. November 2005 Bundeskanzlerin. Länger als die beiden war bisher nur Helmut Kohl (CDU) im Amt: Der „Kanzler der Einheit“ brachte es zwischen dem 1. Oktober 1982 und dem 26. Oktober 1998 auf genau 5869 Tage als Regierungschef. Kohl wird mit ziemlicher Sicherheit auf absehbare Zeit auch Rekordhalter bleiben: Angela Merkel müsste, um ihn einzuholen, noch glatte 726 Tage regieren, also bis zum 17. Dezember 2021.

Merkel hatte im Herbst vor einem Jahr aber klar gesagt: „Diese vierte Amtszeit ist meine letzte als Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Bei der Bundestagswahl 2021 werde ich nicht wieder als Kanzlerkandidatin der Union antreten und auch nicht mehr für den Deutschen Bundestag kandidieren.“

Dennoch ist das Rennen um den Amtsrekord für Merkel noch nicht völlig verloren. Die nächste Bundestagswahl – sollte die Große Koalition so lange durchhalten – muss spätestens am 24. Oktober 2021 stattfinden. Kohls Rekord könnte von Merkel also noch gebrochen werden. Dafür müsste sie nach dieser Wahl noch längere Zeit geschäftsführend im Amt bleiben – etwa, weil sich Koalitionsverhandlungen zu einer neuen Regierung lange hinziehen.

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