Paris – Nach wochenlangem Streik und neuen Großdemonstrationen hat die französische Regierung nachgegeben und den Hauptstreitpunkt aus ihrer geplanten Rentenreform gestrichen. Premierminister Édouard Philippe erklärte, man verzichte vorläufig auf den Plan, dass die Franzosen erst mit 64 Jahren die volle Rente erhalten sollen. Nun erwartet die Regierung ein Entgegenkommen der Gewerkschaften. Die Gewerkschaft CGT kündigte stattdessen weitere Demonstrationen an.
Frankreichs Verkehrs- und Umweltministerin Elisabeth Borne rief am Sonntag zum Ende des Ausstands auf, der vor allem den öffentlichen Nah- und Fernverkehr im Land lähmt. „Es gibt keinen Grund mehr für diese Streikbewegung, weiterzumachen“, sagte sie im Fernsehsender BFMTV.
Das Rentenalter war der Hauptstreitpunkt zwischen den Gewerkschaften und der Regierung. Das gesetzliche Renteneintrittsalter liegt in Frankreich bei 62 Jahren und sollte bei der Reform auch nicht verändert werden. Allerdings hätten Arbeitnehmer, die mit 62 in Rente gehen, mit Abschlägen rechnen müssen. Der Gewerkschaftsbund CFDT begrüßte die Entscheidung. Unbeeindruckt zeigte sich die Gewerkschaft CGT. Sie rief für Dienstag und Donnerstag erneut zu Großdemonstrationen auf. „Bis zum Sieg“, hieß in einer Stellungnahme. » KOMMENTAR