Schaeffler verbietet Mitarbeitern China-Reisen

von Redaktion

Viele bayerische Firmen haben Standorte in Wuhan – Metro misst Körpertemperatur

München – Viele Standorte weltweiter Unternehmen in Wuhan ruhen. Wegen des Coronavirus hat die chinesische Regierung die Neujahrsferien bis 2. Februar verlängert, um größere Menschenansammlungen zu verhindern. Damit soll die Verbreitung des Erregers verhindert werden. Ansässige Firmen raten ihren Mitarbeitern, zu überlegen, ob Reisen nach China dringend nötig sind.

Seit vergangenen Donnerstag ist Wuhan abgeschottet. Kein Zug, Bus oder Flugzeug bewegt sich in die Region. Die Hauptstadt der Provinz Hubei gilt als wichtiger Wirtschaftsstandort für deutsche Unternehmen. Ansässig sind neben mittelständigen Firmen auch bayerische Namen wie Siemens oder die Autozulieferer Brose und Schaeffler.

Siemens besitzt einen vergleichsweise kleinen Standort mit Büros und Produktion vor Ort. Rund 900 Angestellte beschäftigt der Konzert dort –zu 99 Prozent lokale Mitarbeiter, teilte eine Sprecherin von Siemens auf Nachfrage mit. Das Unternehmen spricht für seine Beschäftigten kein direktes Reiseverbot aus, aber: „Wir empfehlen den Mitarbeitern, dringend zu überlegen, ob sie wirklich aktuell nach China reisen müssen“, sagte die Sprecherin. Man könne auf Telefonkonferenzen und virtuelle Meetings zurückgreifen oder Reisen verschieben.

Bereits seit vergangener Woche gilt bei Schaeffler ein Verbot von Dienstreisen von und nach China, laut einem Sprecher bis 15. Februar. In China betreibt das Unternehmen aus Herzogenaurach zehn Werke, Wuhan wird als Bürostandort genutzt,

Bisher seien keine verlässlichen Angaben möglich, was nach dem Ende der Feiertage für Maßnahmen getroffen werden müssen, erklärte ein Sprecher von Thyssenkrupp am Dienstag. Alle weiteren Entwicklungen müssten im Auge behalten werden.

BMW halte sich an die öffentlichen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation und des Auswärtigen Amtes, sagte eine Sprecherin unserer Zeitung. Über nötige Verhaltens- und Hygienemaßnahmen habe man die Mitarbeiter informiert.

Eine weitere Maßnahme ergreift der Handelskonzern Metro: In den vier Großmärkten in Wuhan kann man seine Körpertemperatur messen lassen. Schutzartikel für die Mitarbeiter seien bereitgestellt worden. Eine Metro-Sprecherin teilte mit, dass es bisher unter den Mitarbeitern noch keine Infektion gegeben habe. CINDY BODEN

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