Der Sieger der ersten Vorwahl auf der Seite der Demokraten in Iowa ist eine Art Anti-Trump: Pete Buttigieg ist jung – mit gerade mal 38 Jahren wäre er der jüngste US-Präsident aller Zeiten (John F. Kennedy war 43, als er ins Amt kam). Er präsentiert sich damit als die frischere Alternative zu Ex-Vizepräsident Joe Biden, der ebenfalls gegen Trump antreten will. Buttigieg ist offen homosexuell und mit einem Mann verheiratet. Und anders als Trump, der keinen Militärdienst leistete, war der Bürgermeister der 100 000-Einwohner-Stadt South Bend (US-Staat Indiana) als Soldat in Afghanistan. Auch intellektuell hat Buttigieg einiges anzuführen: Der Harvard- und Oxford-Absolvent spricht acht Sprachen und spielt Klavier. Kritiker werfen ihm allerdings mangelnde politische Erfahrung vor. Seinen maltesischen Nachnamen – von dort kam sein kürzlich verstorbener Vater, der Literaturwissenschaftler Joseph – spricht man Buut-idsch-idsch aus, wie der Politiker bei Wahlkampfveranstaltungen immer wieder erklären muss.
Sein Vorteil: Er ist unverbraucht, entstammt nicht dem bei den Wählern so unbeliebten Washington-Establishment. Und er spricht mit seiner Militär-erfahrung und seinen gemäßigten Ansichten auch konservative Wähler an. Zudem stammt er aus dem „Rust Belt“, der von Arbeitslosigkeit geplagten Industrieregion im Mittleren Westen, die bei der letzten Präsidentschaftswahl entscheidend war.
Sollte der Mann mit dem schwierigen Nachnamen am Ende gar siegen, hat TV-Moderator Jimmy Kimmel schon einen Vorschlag: Die USA bekämen dann wohl den ersten „Präsidenten Pete“. kr, dpa, afp