Berlin – Die Mitglieder der mutmaßlichen rechten Terrorzelle um Werner S. sollen Angriffe auf sechs Moscheen in kleineren Städten geplant haben. In Sicherheitskreisen gelten ihre Planungen als „besonders ernst zu nehmender Fall“. Und zwar auch deshalb, weil die Männer, die sich in einer Telegram-Chatgruppe kennengelernt und nur zwei Mal getroffen hatten, schnell handlungsbereit waren. An der Aufklärung der Aktivitäten der Gruppe, die von den Ermittlern „Gruppe S.“ genannt wird und intensiv observiert wurde, war auch der Verfassungsschutz beteiligt.
Einer der Männer soll den Auftrag erhalten haben, Waffen zu beschaffen. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen zählen zu den Waffen, die bei den Razzien am vergangenen Freitag gefunden wurden, Äxte, Schwerter und Schusswaffen.
Nach den Razzien in sechs Bundesländern hatte der Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof Haftbefehle gegen zwölf Männer erlassen. Vier mutmaßliche Mitglieder der Gruppe und acht mutmaßliche Unterstützer sind in Untersuchungshaft. Die Gruppe um den 53-jährigen Werner S. aus dem Raum Augsburg soll Anschläge auf Politiker, Asylbewerber und Muslime ins Auge gefasst haben, um „bürgerkriegsähnliche Zustände“ auszulösen und so die Gesellschaftsordnung ins Wanken zu bringen.
Laut BR soll es sich bei einem der verhafteten Männer um „Frank H.“ aus München handeln. Er wurde laut SZ im Stadtteil Laim festgenommen und war offenbar seit Monaten bei rechtsextremen Bürgerwehren vor allem in München aktiv und pflegte Kontakte zu Nürnberger Neonazis – unter anderem wurde er demnach bei einem rechtsextremen Fackelmarsch auf dem Reichsparteitagsgelände gesehen. mm/weg/dpa