Vorstoß beim Elterngeld

Echte Wahlfreiheit geht anders

von Redaktion

BARBARA NAZAREWSKA

Das Elterngeld ist zweifelsohne ein großer Erfolg. Auch der Vorstoß von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), diese Leistung künftig flexibler zu gestalten, geht in die richtige Richtung: Mütter und insbesondere Väter sollen Familienleben und Beruf besser vereinbaren können – Stichwort erweiterter „Partnerschaftsbonus“. Dennoch gibt es ein großes „Aber“: Berufstätige Eltern müssen nach wie vor zwei hohe Hürden überwinden, um sich tatsächlich die Kindererziehung „partnerschaftlich“ teilen zu können.

Erstens: eine aufreibende Krippenplatzsuche, zumal (bezahlbare) Betreuungsplätze für Unter-3-Jährige nicht ausreichend vorhanden sind – insbesondere in Städten wie München. Zweitens bieten viele Unternehmen kaum oder sogar keine flexiblen Arbeitszeitmodelle an. Doch genau die brauchen junge Familien!

Die Wahrheit ist: Solange sich an diesen Punkten nichts maßgeblich ändert, bleibt vieles beim Alten – trotz politischer Klimmzüge. Nämlich: In den meisten Fällen geht ein Partner, in der Regel der Vater, nach der Geburt des Kindes Vollzeit arbeiten – und der andere Partner, in der Regel die Mutter, steckt zugunsten der Familie beruflich zurück. Zeitgemäß wäre aber: Jedes Elternpaar kann sich für seinen individuellen Weg entscheiden – ganz ohne Druck. Das wäre dann echte Wahlfreiheit.

Barbara.Nazarewska@ovb.net

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