CORONA IN KÜRZE

Brasilien: Erster Fall in Lateinamerika

von Redaktion

Nach dem Kinobesuch eines Corona-Virus-Patienten in Neu-Ulm warnt das Gesundheitsamt andere Gäste des Filmtheaters vor einer möglichen Ansteckung. Wie das Landratsamt in Neu-Ulm am Mittwoch berichtete, hatte sich der Mann aus dem Kreis Göppingen in Baden-Württemberg (siehe Text links) am vergangenen Samstagabend den Krimi-Thriller „Bad Boys for Life“ angeschaut. In dem Saal des Neu-Ulmer Kinos seien 138 Besucher gewesen. Später sei bei ihm das neuartige Virus nachgewiesen worden.

Die hohe Nachfrage nach Mundschutz- oder OP-Masken zum vermeintlichen Schutz vor dem Corona-Virus führt vereinzelt zu extremen Preissprüngen. So bot zum Beispiel ein Händler bei Amazon eine Box mit 50 Gesichtsmasken „mit elastischen Ohrschlaufen weiß 3-lagig“ des Herstellers SF am Mittwoch für 95,50 Euro an. Versandapotheken hatten das gleiche Produkt vor Kurzem für 3,95 Euro im Angebot gehabt – jetzt ist es ausverkauft.

Wegen der Ausbreitung des neuartigen Corona-Virus fahren Hygiene- und Medizinartikelhersteller Sonderschichten. „Die Nachfrage nach Masken oder Desinfektionsprodukten ist in den vergangenen Wochen gestiegen“, sagte Philipp Hellmich, Sprecher des Medizinartikelherstellers Paul Hartmann. Das Hartmann-Tochterunternehmen Bode Chemie in Hamburg produziert das Desinfektionsmittel „Sterillium“, das in Krankenhäusern und Arztpraxen zur Desinfektion der Hände zum Einsatz kommt. Bei Bode werde nun auch am Wochenende gearbeitet. Für die gestiegene Nachfrage reicht das jedoch nicht.

Wegen des Verdachts auf eine Coronavirus-Erkrankung bei einem Reisenden ist ein Regionalzug von Frankfurt nach Saarbrücken mit 70 Reisenden gestoppt worden. Der Mann war von einer Italien-Geschäftsreise zurückgekehrt. Er habe an sich selbst Symptome festgestellt, teilte eine Sprecherin des rheinland-pfälzischen Gesundheitsministeriums mit. Der Mann habe sich in der Region Apulien aufgehalten, in der keiner der bislang 400 Fälle in Italien aufgetreten ist. Bundespolizisten stoppten den Zug im Bahnhof Idar-Oberstein im südlichen Hunsrück. Von den Mitreisenden wurden Personalien und Kontaktdaten aufgenommen.

Brasilien hat den ersten Fall einer Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus in Lateinamerika bestätigt. Das Gesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, das Virus sei bei einem Bewohner der Metropole São Paulo festgestellt worden. Der 61-Jährige sei am 21. Februar von einer Reise in die italienische Region Lombardei zurückgekehrt, sagte Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta. Der Infizierte sei isoliert worden.

Artikel 5 von 11