Washington – US-Präsident Donald Trump wirbt mit Nachdruck für den Einsatz eines Malaria-Medikaments bei der Behandlung von Corona-Erkrankten. Der Wirkstoff Chloroquin könne in Kombination mit dem Antibiotikum Azithromycin „einer der größten Durchbrüche der Geschichte der Medizin sein“, warb Trump. Kritiker warnten jedoch, dass der Einsatz eines Medikaments für einen neuen Zweck nie ohne Risiken sei. Der Direktor des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten, Anthony Fauci, bemühte sich im Weißen Haus denn auch, Trumps Begeisterung zu relativieren: Es gebe bislang nur vereinzelte Berichte über eine Wirksamkeit des Medikaments, aber keine ernsthaften klinischen Studien. Fauci zufolge geht es nun darum, das Medikament kontrolliert und begrenzt einzusetzen, um Daten zu gewinnen. Auch das Tübinger Institut für Tropenmedizin plant, das Medikament im Kampf gegen das Virus an Menschen zu testen. Institutsleiter Peter Kremsner betonte aber: „Es kann auch sein, dass es nicht wirkt oder sogar schadet.“