Seoul – Südkorea hat mit Vorsicht auf Berichte reagiert, wonach sich der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un nach einer Operation in kritischem Zustand befindet. Es könne nicht bestätigt werden, dass es Anzeichen für ernste Probleme mit der Gesundheit Kims gebe, teilte das Präsidialamt in Seoul gestern mit. „Auch gibt es keine ungewöhnlichen Aktivitäten in Nordkorea.“ Das abgeschottete Land hüllte sich wie so oft zuvor in Schweigen, eine unabhängige Überprüfung der Informationen ist nicht möglich.
Der US-Nachrichtensender CNN berichtete unter Berufung auf einen Regierungsbeamten, es gebe geheimdienstliche Hinweise, dass Kim „nach einer Operation in ernsthafter Gefahr“ sei. CNN bezog sich auf einen mit dem Fall vertrauten US-Regierungsbeamten.
Auch die auf Nachrichten aus Nordkorea spezialisierte Internetzeitung „Daily NK“ in Südkorea meldete, Kim habe sich einer Operation unterziehen müssen. Nach einem Eingriff am 12. April am Herzen erhole er sich aber wieder unter Beobachtung von Ärzten in einer Villa am nordöstlich von Pjöngjang gelegenen Berg Myohyang. „Daily NK“ beruft sich auf einen Informanten innerhalb des Landes. Dieser nehme an, dass der Eingriff aufgrund mehrere Faktoren nötig gewesen sein könnte, Kims Übergewicht, seine Rauchgewohnheiten und „Überarbeitung“ eingeschlossen. Nordkoreas Regierung äußerte sich nicht zu den Berichten.