Kriegsende

von Redaktion

Siegfried Wäninger kam 1927 in Miesbach auf die Welt. Das Ende des Krieges hat er zweimal erlebt, in Holzkirchen und in Miesbach. Als Soldat sollte Wäninger am 1. Mai 1945 von Holzkirchen nach Westerham radeln. Wenige Kilometer entfernt, bei Föching, traf er auf die US-Armee. Sofort kehrte er um und berichtete daheim von seiner Entdeckung. „Dann ist der Krieg wohl aus“, habe ihm ein höherer Militär gesagt. Die US-Soldaten trieben bald darauf noch kämpfende SS-Männer durch das Dorf, erzählt der heute 92-Jährige. „Die SSler schrien, wir sollen ihnen helfen, doch wir wollten nicht mehr.“

Tags darauf versuchte Wäninger nach Miesbach zu kommen, wo seine Mutter lebte. Bei Thalham traf er erneut auf US-Soldaten. Diese seien unglaublich freundlich gewesen, sagt Wäninger. Als er in Miesbach ankam, vergrub er zuerst Schmuck seiner Mutter. Er hatte tags zuvor in Holzkirchen gesehen, wie die Amerikaner Schmuck beschlagnahmten. Kurz darauf marschierten die Alliierten ein und nahmen das Haus der Wäningers in Besitz. Es diente als Lazarett.  aw

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