PRESSESTIMMEN
„Die Rolle des ernsthaften Krisenmanagers und Landesvaters hingegen ist ihm nicht auf den Leib geschrieben. Anders als beim Brexit, dessen Konsequenzen sich erst in der Zukunft zeigen, manifestieren sich die Folgen der Pandemie kurzfristig, weshalb sie sich auch nicht mit einer schönfärberischen Rhetorik aus der Welt schaffen lassen. (…) Die Zufriedenheit mit der Regierung aber beginnt nachzulassen und für Johnsons Popularität wird entscheidend sein, wie gut er das Land aus der Rezession führen kann.“
„Der Koalitionsvertrag gibt jedem ein Vetorecht gegenüber Regierungsentscheidungen, sodass jedes politische Vorhaben zu einer neuen Krise führen kann. Nur über die schicksalhafte Frage von Annexionen in den besetzten Gebieten hat Netanjahu weitreichende Entscheidungsgewalt. Sie verschafft ihm ein gewaltiges Druckmittel. Denn das Tandem misstraut sich: Der eine, Gantz, sucht Israels Rechtsstaatlichkeit zu wahren, der andere, Netanjahu, trotz der Korruptionsanklagen an der Macht zu bleiben. Das ist ihm gelungen. Auch wenn die Regierung jetzt als eine der Einheit zur Bewältigung der Pandemie vorgestellt wird, dient sie doch dem Machterhalt Netanjahus.“