Berlin – Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hat Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder scharf attackiert. Die Entwicklung beim Coronavirus sei wochenlang unterschätzt worden, sagte Bartsch unserer Zeitung. Noch im März seien in Bayern Starkbierfeste ausgerichtet worden. „Bayern hat bedauerlicherweise die meisten Infizierten und die meisten Toten. Dass sich ein Ministerpräsident mit einer solchen Bilanz jetzt als Richter über die Entscheidungen ostdeutscher Länder hinstellt, ist scheinheilig.“
Bartsch unterstellt dem CSU-Vorsitzenden parteipolitische und karrieristische Motive. „In den letzten Wochen hatte das, was Söder zu Corona sagte, manchmal mehr mit seiner Kanzlerkandidatur zu tun als mit dem Infektionsgeschehen.“
Söder nimmt für Bayern stets in Anspruch, früher und entschlossener als alle anderen Länder gehandelt zu haben. Er führt das im Freistaat überproportional hohe Infektionsgeschehen auf heimkehrende Skiurlauber im Februar und März zurück. aw/kr