PRESSESTIMMEN
„Weithin werden sich westliche Partner der Türkei entnervt fragen, wohin Erdogans jüngste Hinwendung zum religiösen Nationalismus als Nächstes führen könnte. Seit er 2016 einen Umsturzversuch vereitelte, hat er seine Position gestärkt durch groß angelegte Säuberungen und durch Verfassungsänderungen, die ihm nahezu ungezügelte Exekutivgewalt verleihen. Zugleich entfernt er sich immer weiter von Mustafa Kemal Atatürks Ideal eines säkularen Staates.“
„Auf diese Weise soll ein Museum vom Tisch gefegt werden, das seit 85 Jahren die vielschichtigen Identitäten dieser Ecke der Welt bewahrt, geschützt und von ihnen erzählt hat. Trotz aller Appelle an den gesunden Menschenverstand der türkischen Führung scheint es doch genau darum zu gehen, das Gleichgewicht der Regionen zu verschieben.“
„Mit Rückendeckung der immer selbstbewusster auftretenden Supermacht China diktiert Präsident Putin der UN seine Geopolitik. Fast tragisch naiv wirkt da die Empörung Deutschlands. Das UN-Votum zu Syrien offenbart: Es gibt einen Vorgeschmack auf eine Weltordnung, in der ein schwächelnder und zerstrittener Westen massiv an Einfluss verliert.“