Ein Ehrenamt bringt es mit sich, dass man nicht reich wird, aber im Regelfall zumindest Anerkennung erntet. Die wünschen sich auch die Mitarbeiter des Bayerischen Roten Kreuzes, die ab Ende Juli bei sengender Hitze und in Schutzkleidung an Bayerns Autobahnen Corona-Tests durchführten. Der Job war hart an der Schmerzgrenze, im Nachhinein wird er endgültig zur Belastung.
Zumindest unterschwellig klang es zunächst so, als seien die Helfer mitverantwortlich für das Test-Debakel. Das Ausfüllen der Formulare von Hand, die undeutliche Schrift, das mühsame Übertragen – all das wirkt im Stil kleinlich und auf fast schon schmerzhafte Weise unpassend. Ganz abgesehen davon, dass dem analog-digitalen Durcheinander Vorgaben des Freistaats zugrunde lagen und ein Zeitplan, der mehr als ehrgeizig war.
Dass der Betrieb unter so schwierigen Bedingungen überhaupt ins Laufen kam, ist vor allem dem Engagement der BRK-Mitarbeiter zu verdanken. Ihren Platz haben mittlerweile Privatunternehmen eingenommen, die sich für ihre Dienste angemessen entlohnen lassen. Ehrenamtler hingegen sind es gewohnt, dass die Würdigung kompakt ausfällt. Sie aber auch noch als Teil des Problems, nicht der Lösung hinzustellen, verbietet sich.
Marc.Beyer@ovb.net