Immer mehr Senioren sehen in der Digitalisierung eine Chance – vor allem im Gesundheitsbereich. Das ist eine gute Nachricht mitten in der Corona-Krise! Denn digitale Technologien können nicht nur die medizinische Versorgung verbessern, sie reduzieren auch die Infektionsgefahr für gefährdete ältere Menschen erheblich.
Jüngste Zahlen des Digital-Branchenverbandes Bitkom belegen, dass die Internet-Nutzung der Über-65-Jährigen durch Gesundheitsthemen durchaus angekurbelt wird: Vier von zehn Senioren lassen sich Erinnerungen für Arzttermine per SMS oder E-Mail schicken, gut ein Drittel vereinbart solche Termine nur noch online. Und: Jeder Fünfte kommuniziert digital mit seinem Arzt. Bei aufwendigeren E-Health-Anwendungen, etwa bei telemedizinischen Überwachungen, gehen die Zahlen allerdings in den Keller. Ein großes Problem! Dabei ließe es sich leicht beheben – durch einen einfacheren Zugang und eine bessere Bedienbarkeit. Denn bei aller theoretischer Aufgeschlossenheit für neue Medien: Der Schritt ins digitale Neuland fällt vielen Senioren schwer. Was sie brauchen, das sind maßgeschneiderte Hilfsangebote.
Wenn die Pandemie – neben all ihren Schrecken – dazu beiträgt, das Gesundheitssystem in Deutschland nachhaltig zu digitalisieren, dann ist das ein großer Schritt nach vorn. Aber erst dann, wenn sich die neuen Angebote auch stärker an den Bedürfnissen Älterer orientieren.
Barbara.Nazarewska@ovb.net