PRESSESTIMMEN
„Lukaschenko bleibt nur der Rücktritt. Die Frage ist, wann er das einsieht. Und wie viel Leid er vorher noch anrichtet. Er steht nun allein da. Er hat Putin in den vergangenen Tagen alle Reizworte hingeworfen, die ihm einfallen konnten, hat von Nato-Truppen an der weißrussischen Grenze gefaselt und vor einer neuen „Farbrevolution“ gewarnt. Aber Weißrussland ist in Putins Augen anders. Die Opposition dort ist nicht klar antirussisch. Dort sieht Putin eine Bevölkerung, die Russland gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt ist. Auf Lukaschenko kann er verzichten. Auf seinen Einfluss in Weißrussland aber nicht.“
„Vielleicht droht Lukaschenko nicht das Schicksal des früheren rumänischen Conducators Nicolae Ceausescu, der nach seinem Sturz 1989 eilig hingerichtet wurde – doch gibt es jetzt kein Zurück.“
„Weißrussland droht, ein Wespennest zu werden, bei dem behutsames Manövrieren geboten ist. Doch die Lage ist derart eskaliert, dass eine Fortsetzung des Lukaschenko-Regimes kaum noch zu verteidigen wäre. Die Aufgabe der EU ist schwierig, aber europäische Werte bieten eine Richtschnur: Demokratie fördern und Blutvergießen vermeiden. Wegschauen ist keine Option.“