In zwei Wochen beginnt wieder die Schule in Bayern – und die Nervosität steigt. Wie kann flächendeckender Unterricht sichergestellt werden? Neuester Schrei sind mobile Raumluftreinigungsgeräte, die die Aerosole aus der Luft filtern (sollen). Es gibt erste Studien dazu. Aber wie viele und wo genau die Geräte in den Klassenzimmern aufgestellt werden müssen, ob ihre Leistung bei 30 Kindern im Raum ausreicht und – vor allem – ob sich damit eine Maskenpflicht im Unterricht umgehen ließe, kann niemand sicher sagen. Ähnlich ist es mit den nun angepriesenen CO2-Ampeln. Sicher ist eine hohe Kohlendioxid-Konzentration ein Hinweis auf schlechte Lüftung. Also Fenster auf?! Dumm nur, dass die Fenster in den oberen Stockwerken mehrstöckiger Schulen wegen Unfallverhütungsvorschriften zumeist auf eine Kippfunktion beschränkt sind. Ein Allheilmittel sind technische Neuerungen also nicht.
Nach der Lage der Dinge werden sich die Schüler wohl mit Masken während des Unterrichts anfreunden müssen – wobei die unbeantwortete Frage ist, welche Art von Masken gemeint ist. Eine Maskenpflicht ist aber besser als halbierte Klassen und nur wochenweiser Unterricht im Wechsel. Und noch eine Frage sollte das Kultusministerium endlich klären: Wie sollen Schulen mit Rückkehrern aus Risikogebieten umgehen? Wer erst am letzten Ferienwochenende aus Kroatien, Mallorca oder dem Kosovo heimkehrt, müsste eigentlich in Quarantäne bis zum zweiten negativen Corona-Test. Im Klartext: Auf die erste Schulwoche müssen diese Schüler wohl verzichten.
Dirk.Walter@ovb.net