Alkoholverbot in München

Ärgerlich, aber notwendig

von Redaktion

SASCHA KAROWSKI

Die von der Stadt München erlassenen Alkohol-Verkaufs-Verbote ab 21 Uhr und die Konsum-Verbote ab 23 Uhr sind ärgerlich, aber im Kampf gegen die Pandemie leider alternativlos. Und es ist angebracht, jetzt zu handeln, bevor in zwei Wochen die Infektionszahlen wieder derart hoch sind, dass es erneut zu Schließungen von Kitas, Schulen und Betrieben kommt. Einen zweiten Lockdown wird die Wirtschaft nicht verkraften.

Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass es mit Appellen an Vernunft und Verantwortungsgefühl allein nicht getan ist. Sie treffen schlicht nicht allenthalben auf fruchtbaren Boden. Die Sorglosigkeit nimmt zu – und das nicht nur bei Feiern auf dem Gärtnerplatz, an der Isar oder im Englischen Garten, wo sich Infektionsketten nur schwerlich nachvollziehen lassen. Sondern es sind auch vermehrt Menschen zu beobachten, die es mit der Maskenpflicht nicht mehr allzu genau nehmen.

Das Handeln der Politik nun mag für so manchen unverhältnismäßig sein. Es ist aber eine Reaktion. Eine richtige. Dass die Pandemie mit Einschränkungen für jeden Einzelnen verbunden ist, lässt sich nicht vermeiden. Warum Menschen dennoch sehenden Auges in Risikogebieten Urlaub machen müssen oder nicht einmal für einen überschaubaren Zeitraum auf Pulk-Partys verzichten können, ist schleierhaft. All das nämlich treibt die Infektionszahlen in die Höhe. Und das wiederum zieht neue Regeln nach sich – möglicherweise gehen die auf Kosten der Allgemeinheit.

Sascha.Karowski@ovb.net

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