Mehrere Schüsse in den Rücken des schwarzen Amerikaners Jacob Blake bei einem Polizeieinsatz im US-Bundesstaat Wisconsin haben Entsetzen und Protest ausgelöst. In der Stadt Kenosha kam es die zweite Nacht in Folge zu Ausschreitungen. Autos wurden in Brand gesetzt, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die „Chicago Sun Times“ berichtete unter Berufung auf Blakes Vater, dass dessen Sohn infolge der Schüsse hüftabwärts gelähmt sei. Viele in den USA sehen den umstrittenen Einsatz als jüngstes Beispiel für Rassismus und Polizeigewalt.
Der nominierte deutsche Botschafter in Polen wartet immer noch auf die Zustimmung des Außenministeriums in Warschau für seinen Amtsantritt. Arndt Freytag von Loringhoven sollte Anfang Juli seinen neuen Posten antreten. Seit Ende Mai liegt der Antrag auf das sogenannte Agrément, die offizielle Zustimmung Polens vor – ohne Antwort. Nach Berichten polnischer Medien gibt es politische Einwände gegen den Botschafterkandidaten. Wie die Zeitung „Rzeczpospolita“ schreibt, stört sich der Vorsitzende der nationalkonservativen Regierungspartei PiS, Jaroslaw Kaczynski, an dessen familiärem Hintergrund: Der Vater des nominierten Botschafters, Bernd Freytag von Loringhoven, bereitete von 1944 bis Ende April 1945 als Adjutant in Hitlers Führerbunker die tägliche militärische Lagebesprechung vor.
In Israel ist eine abermalige Neuwahl praktisch in letzter Minute abgewendet worden. Kurz vor Ablauf einer Frist billigte das Parlament in Jerusalem am Montagabend eine Gesetzesinitiative, die weitere Zeit für die Verabschiedung des Haushalts einräumt. Hätte die Knesset nicht bis Mitternacht zugestimmt, hätte sich das Parlament automatisch aufgelöst. Folge wäre die vierte Wahl in weniger als zwei Jahren gewesen. Die tief zerstrittenen Koalitionspartner, der rechtskonservative Likud von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und das Mitte-Bündnis Blau-Weiß von Verteidigungsminister Benny Gantz, können sich nicht auf einen Haushalt einigen.
Der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke hat eine Kandidatur für den Bundestag im kommenden Jahr nicht ausgeschlossen. „Ich wäre kein Politiker, wenn ich mir das nicht offenhalten würde“, sagte Höcke am Dienstag dem Mitteldeutschen Rundfunk in Erfurt. „Ausschließen tue ich das nicht.“