Juba – Nach einem siebzehnjährigen Konflikt hat die sudanesische Regierung sich mit mit mehreren Rebellengruppen auf ein Friedensabkommen geeinigt. Die Verhandlungsführer setzten gestern ihre Kürzel unter die Vereinbarungen zwischen der Regierung und der Sudanesischen Revolutionären Front (SRF), wie die amtliche Nachrichtenagentur Suna berichtete. Die offizielle Unterzeichnungszeremonie soll heute in Juba, der Hauptstadt des Nachbarlandes Südsudan, stattfinden.
Die SRF ist ein Bündnis aus Rebellengruppen aus der westsudanesischen Region Darfur und den südlichen Bundesstaaten Süd-Kordofan und Blauer Nil. In der nun vorliegenden Vereinbarung mit der Regierung sind Fragen zu Machtteilung, Sicherheit, Landbesitz, dem juristischen Umgang mit Vergehen während des Bürgerkriegs und der Rückkehr von Flüchtlingen geregelt. Auch die Auflösung der Rebellengruppen und die Eingliederung ihrer Kämpfer in die sudanesische Armee wurden vereinbart.
An der Unterzeichnungszeremonie in Juba sollen der Chef der sudanesischen Übergangsregierung, Abdallah Hamdok, sowie der Präsident des Südsudans, Salva Kiir, teilnehmen. Der Südsudan war in den seit vergangenem Jahr geführten Friedensgesprächen als Vermittler aufgetreten, eine erste Vorvereinbarung war im September 2019 getroffen worden.
In dem Konflikt in Darfur waren nach UN-Angaben seit 2003 etwa 300 000 Menschen getötet worden. Die Kämpfe in Süd-Kordofan und Blauer Nil brachen 2011 aus.
Die Rebellen hatten vor allem gegen die Benachteiligung von nicht-arabischen Minderheiten im Sudan gekämpft.