Autobahnausbau

Und die Bahn?

von Redaktion

DIRK WALTER

Pendlern im Münchner Norden droht in den kommenden Jahren eine Mammutbaustelle: Sieben Jahre lang wird es dauern, die Deggendorfer Autobahn A 92 (zwischen Autobahnanfang A 99 und der Kreuz mit der A 9) von zwei auf drei Spuren je Richtung zu verbreitern. Am Sinn des Projekts gibt es indes berechtigte Zweifel. Klar, dieser Autobahnabschnitt ist stauanfällig. Doch die Verkehrspolitik wird in Bayern nach wie vor zu stark vom Auto her gedacht, während beim Bahnausbau weniger Anstrengungen erkennbar sind.

Beispiele dafür gibt es mehrere: Derzeit werden bei Garmisch-Partenkirchen zwei Tunnel gegraben, um den Autoverkehr flüssiger zu gestalten – während die parallel verlaufende Bahnstrecke nach wie vor eingleisig ist. Auch der Bau Isentalautobahn im Kreis Erding wurde mit Hochdruck vorangetrieben, während die Region noch heute auf den Ausbau der Mühldorfer Bahnstrecke wartet. Ähnlich ist es bei der A 92: Die fast parallel geführten beiden Gleise nach Freising/Landshut und weiter Richtung Niederbayern sind chronisch verstopft, dort drängeln sich Regionalzüge, Güterzüge und die Münchner S-Bahn. Der Missstand ist seit Jahren bekannt. Aber ein Ausbau ist nicht in Sicht. Es wäre Zeit, auch so ein Projekt endlich anzugehen.

Dirk.Walter@ovb.net

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