Gesundheitswesen

Investieren und neu verteilen

von Redaktion

SEBASTIAN HORSCH

Vier Milliarden Euro steckt allein der Bund in die Gesundheitsämter. Eine gute Investition. Und angesichts der vielen Baustellen, die die Corona-Krise aufgezeigt hat, ist es wohl nicht die letzte, die ansteht. Die Liste ist lang und wird weiter wachsen.

Die Anliegen sind vielfach nachvollziehbar. Die Krankenhäuser werden im laufenden Betrieb bereits mit vielen Milliarden unterstützt und beklagen gleichzeitig – und zu Recht – stockende Investitionen durch viele Länder. Die Pflege ruft nach besserer Bezahlung. Wir brauchen mehr Digitalisierung und wollen bei der Versorgung mit Medikamenten nicht mehr von anderen abhängig sein. Das Virus hat uns gezeigt, dass all diese Probleme – und viele mehr – dringend sind. Und natürlich kostet es zusätzliches Geld, wenn man bei einer möglichen nächsten Pandemie besser aufgestellt sein will. Gleichzeitig darf die Politik nicht der Versuchung erliegen, nun einfach immer nur noch mehr Steuer- und Beitragsgelder in das bestehende System zu stopfen.

Anders als es oft heißt, wurde unser Gesundheitswesen nicht kaputtgespart. Die vielen hundert Milliarden, die jedes Jahr hineinfließen, landen allerdings nicht immer dort, wo das Geld am dringendsten gebraucht wird – sondern oft bei denen, die das System am besten für sich nutzen. Die neuen Herausforderungen wären ein guter Anlass, auch die Verteilung der Mittel zu überdenken.

Sebastian.Horsch@ovb.net

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