Rekordzahl an Rechten

von Redaktion

Extremistenzahl wächst auf 2765 Personen

Potsdam – In Brandenburg hat der Verfassungsschutz im vergangenen Jahr so viele Rechtsextremisten wie noch nie registriert. Beim Rechtsextremismus gebe es einen „historischen Höchststand“, erklärte Innenminister Michael Stübgen (CDU) gestern bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2019. Unter Berücksichtigung der beiden Verdachtsfälle der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ sowie dem inzwischen aufgelösten „Flügel“ zählten 2765 Menschen zum sogenannten rechtsextremistischen Personenpotenzial – 1090 mehr als noch im Vorjahr und der sechste Anstieg in Folge.

Die „Junge Alternative“ hatte demnach 2019 rund 30 Mitglieder und der „Flügel“ rund 640 Anhänger. Parallel zur Flüchtlingskrise 2015 sei ein „gefährliches politisches Umfeld“ entstanden, erklärte Stübgen. „Dort wird eine Entgrenzung und Modernisierung des Rechtsextremismus vorangetrieben.“ So solle der Rechtsextremismus mit der Mitte der Gesellschaft verzahnt werden. Dazu zähle auch die brandenburgische AfD. Der Landesverband wird seit Juni 2020 vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall beobachtet.

Dagegen sank die Mitgliederzahl der NPD um 20 Menschen auf 260. Laut Verfassungsschutzchef Jörg Müller kann die „hochgradig verflügelte“ AfD das NPD-Wählerreservoir offenbar binden.

Artikel 6 von 11