Leipzig – Der sächsische Verfassungsschutz bescheinigt der linksextremistischen Szene in Leipzig eine steigende Gewaltbereitschaft. Es sei besorgniserregend, „dass Linksextremisten nicht nur Sachbeschädigungen fest in ihre Strategie einkalkulieren, sondern mittlerweile auch Personenschäden billigend in Kauf nehmen“, erklärte Behördensprecherin Patricia Vernold.
Bei den Ausschreitungen habe sich gezeigt, wie schnell die Szene in der Lage sei, Anhänger zu mobilisieren. „Autonome beziehungsweise autonome Anarchisten schafften es drei Tage lang und aus dem Stand heraus, allabendlich mehrere hundert – teilweise bis zu 500 Personen – zu mobilisieren“, erklärte die Sprecherin. Die meisten davon seien Leipziger gewesen.
Nach drei Krawallnächten blieb es zu Wochenbeginn in Leipzig ruhig. Am Donnerstag, Freitag und Samstag hatte es jeweils Demonstrationen gegeben, aus denen heraus die Polizei angegriffen wurde. Vermummte warfen Steine, Flaschen und Böller auf die Einsatzkräfte. Dabei wurden laut Polizei elf Beamte leicht verletzt. An einem Abend wurde zudem ein bewohnter Neubau mit Steinen und Bengalos beworfen.
Die Polizei bereitet sich bereits auf das nächste Wochenende vor, an dem der EU-China-Gipfel in Leipzig hätte stattfinden sollen. Er wurde zwar abgesagt, die Demos gegen ihn finden aber statt.